OER-ERKENSCHWICK. Die Sonne strahlte, die Sportler strahlten und eigentlich strahlte auch Johannes Kemper. Die Stimmung des TuS-Abteilungsleiters verdunkelte sich nur etwas, wenn er auf die Teilnehmerzahlen blickte. Der TuS 09 hätten sich nämlich gerne mehr Aktive bei der sechsten Auflage des Stimberg-Haardlaufs gewünscht.

Immerhin waren es noch rund 150 Läufer – genau 25 weniger als im Vorjahr – die den Weg zu den Grillhütten fanden. Gewurmt hat Kemper vor allem die Tatsache, dass am Morgen als die Veranstaltung vorbereitet wurde, zahlreiche Walker mit ihren Stöcken unterwegs waren. „Warum starten die nicht einmal bei uns?“, fragte Kemper, der nur sieben Walker auf die Strecke schicken konnte.
Doch der TuS 09 scheint kein Einzelfall zu sein. Kemper: „Auch bei den anderen Veranstaltungen der vergangenen Wochen ist ein rückläufiger Trend zu erkennen gewesen. Der hat sich leider auch bei uns fortgesetzt. Wir werden trotzdem auch im nächsten Jahr den Lauf anbieten und am Konzept nichts ändern. Die, die hier waren, waren auch zufrieden.“
Diesen Satz würde wohl auch Carolin Wulhorst sofort unterschreiben. „Es hat mir gefallen, aber es ist schade, wenn nur so wenige Läufer dabei sind. In der größeren Gruppe ist es doch schöner. Auch für den Verein tut es mir leid, die Helfer sind den ganzen Tag auf den Beinen“, sagt die 33-jährige Waltroperin, die die Strecke bestens kennt. Früher war sie Mitglied bei den Triathleten des TuS 09. Überhaupt stammt Carolin Wulhorst aus einer sportlichen Familie. Während die 33-Jährige ihre Runden durch den Wald drehte, saß ihre Schwester Charlotte Becker fast zeitgleich auf dem Rennrad, um an der Weltmeisterschaft in Australien teilzunehmen. Die ehemalige TuS-Athletin benötigte für die 5 000 Meter 21:29 Minuten und war damit genau 22 Sekunden schneller als Robert Labian.

Der Trainer der Leichtathletik-Abteilung versuchte sich nach dreijähriger Pause mal wieder an einem Wettkampf. „Es gab einen giftigen Anstieg, die Strecke musste man sich gut einteilen“, erklärt Labian, der mit seiner Zeit durchaus zufrieden war. Den 5000 Meter-Lauf gewann Dr. Rüdiger Kruse (RLC Recklinghausen), den die Haard besonders zu liegen scheint.
Zum Schluss-Spurt war beim Hauptlauf über 9 500 Metern keinem mehr zumute. Hier dominierte Lucas Zens (LG Dorsten) in beachtlichen 37:16 Minuten das Feld. Eine Topzeit lieferte auch Alfred Gaudschun (M50) vom TuS 09, der nicht einmal vier Minuten später die Ziellinie überquerte. An den Start gingen hier übrigens auch der stellvertretende Bürgermeister Herbert Hamann und SSV-Chef Peter Duscha. Beide waren bereits am Morgen an den Grillhütten im Einsatz, um bei den Nachwuchsklassen die Siegerehrung vorzunehmen. „Das war anstrengend, hat aber Spaß gemacht“, war das Urteil von Maike Vortmeier. Obwohl sie erst sechs Jahre alt ist, hat sie bereits zum dritten Mal für den TuS 09 teilgenommen. Das gibt doch Hoffnung für die Zukunft…

Quelle: Stimberg-Zeitung