Kommentare, 07.02.2010, Dieter Decker

Wenn allen Vereinen einer Stadt 1,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen, aber die einzelnen Wünsche der Vereine diese Summe übersteigen, dann gibt es Gewinner und Verlierer.

Gewinner ist Rot-Weiß Erkenschwick. Der Fußballverein hat sich auf dem politischen Parkett in der Stimbergstadt geschickt bewegt, die Spielräume genutzt. Nach einigem Hin und Her bekommt der Klub nun einen neuen Kunstrasenplatz (440 000 Euro).

Verlierer sind Grün-Weiß Erkenschwick (der zwar auch einen Kunstrasenplatz erhält, aber kein Flutlicht) und die Leichtathleten des TuS 09. Die 220 000 Euro teure Sanierung der Tartanbahn im Stimbergstadion bleibt ungewiss. Die Bahn wird für den Sportbetrieb gesperrt.

Das Bergbaumuseum hat bereits reagiert. Weil diesem zu Gunsten RWE's 30 000 Euro für die Dachsanierung gestrichen werden, ist das Museum nun zu.

Viel Zoff also. So wird die Verteilung der Gelder noch ein Nachspiel haben. Gekämpft wird aber nicht mit fairen Mitteln, sondern mit harten Bandagen. Das haben die heftigen Reaktionen unmittelbar nach dem Ratsbeschluss am Donnerstag gezeigt. Sie sind als Drohgebärden zu verstehen und als Signal an die Politik, den Entscheid zu kippen. Wenn so gespielt wird, kann es keine Gewinner geben. Gemeinsam nach Lösungen zu suchen, hätte eher eine Siegchance für alle Beteiligten.

Quelle: WAZ