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08.04.10: RISSE IM FLICKWERK

Risse im Erkenschwicker Flickwerk

von Olaf Krimpmann am 07. April 2010 16:48

OER-ERKENSCHWICK. Als das 25-jährige Stadtjubiläum im Jahre 1978 im neuen Stimberg-Stadion mit einem großen Sportfest gefeiert wurde, da war die Laufbahn an traditionsreicher Stätte (Baujahr 1929) die erste ihrer Art im Leichtathletikkreis. Lang ist’s her. Ein Aushängeschild ist die marode Laufbahn längst nicht mehr.


 

Die Laufbahn im Stimberg-Stadion ... ... in Oer-Erkenschwick ist marode. Sie wird saniert werden müssen. Ob das noch 2010 klappt, steht in den Sternen. Foto: Krimpmann

 

Die Laufbahn im Stimberg-Stadion in Oer-Erkenschwick ist marode. Sie wird saniert werden müssen. Ob das noch 2010 klappt, steht in den Sternen. Foto: Krimpmann
Etliche Wellen, viele Flicken und Risse, durch die Unkraut sprießt – so sieht die Tartanbahn knapp 32 Jahre nach den Festlichkeiten aus.
Die Sperre seitens der Stadt steht kurz bevor, zu groß ist mittlerweile die Verletzungsgefahr. „Unser jährliches Sportfest, den Allianz-Lueg-Cup, mussten wir absagen“, sagt Johannes Kemper, Vorsitzender der Leichtathletik-Abteilung des TuS 09 Erkenschwick. Nur die 100-Meter-Strecke vor der Tribüne bleibt zu Trainingszwecken frei wie die Hochsprunganlage und eine Sprunggrube.
„Und dann auch nur, wenn es trocken ist“, meint Kemper, der mit der Situation nicht zufrieden sein kann: „Wir haben 250 Mitglieder, und zwar aktive. Da werden wir im Sommer ziemlich improvisieren und auch mal auf andere Anlagen ausweichen müssen.“
Immerhin, Besserung ist in Sicht. Am 25. März hat der Rat der Stadt einstimmig einen Antrag der SPD-Fraktion verabschiedet, wonach im Haushalt 220 000 Euro für den Neubau der Laufbahn bereitgestellt werden. Gegenfinanziert werden soll die Investition der Haushaltssicherungsgemeinde Oer-Erkenschwick durch Grundstücksverkäufe.
Doch bis der Regierungspräsident den Haushalt genehmigt hat, gehen noch Wochen ins Land. Danach folgen Ausschreibung und Vergabe. „Ich fürchte, vor Oktober wird das nichts werden“, sagt Johannes Kemper. Die Leichtathletik-Saison 2010 wird am Stimberg vorbeiziehen.
Die Stimmung in der Abteilung sei zum Glück eher erwartungsfroh als pessimistisch, meint Kemper. Bei der Jahreshauptversammlung hatten sich über 100 Mitglieder Luft verschafft. Während mit Mitteln des Konjunkturpaketes II zwei neue Kunstrasenplätze für Fußballer durchgewinkt wurden, drohten ausgerechnet sie leer auszugehen. Ein Aufruhr ging durch die Stadt: Die Sorgen der Leichtathleten hatte offenbar niemand auf der Rechnung.
„Für die Leichtathletik in Oer-Erkenschwick wäre das der Tod gewesen“, meint Johannes Kemper. Ob nun wirklich alle Mitglieder den Sommer über mitziehen, wisse er zwar nicht. „Aber wir tun alles, um den Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten.“
Sollte alles klappen, wird rechtzeitig zur Leichtathletik-Saison 2011 die Tartanbahn im Stimberg-Stadion im neuen Glanz erstrahlen. Und wie 1978 soll die Bahn mit einem Sportfest eingeweiht werden. „Das wäre nur standesgemäß“, wie Kemper meint.

Quelle: Stimberg-Zeitung